Vom Sinn des Lebens

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Vom Sinn des Lebens

Mit Sinn ist zumeist der Zweck gemeint, wozu etwas dienen soll und wodurch es wertvoll wird. Wenn wir uns nach dem Sinn des Lebens fragen, so fragen wir damit danach wozu das Leben dient und wodurch es wertvoll wird. Es ist ein ganz großes Thema und eine essentielle Frage, die ganz viele unterschiedliche Antworten hervorbringt, so viele, wie es Menschen gibt. 
Solange der Mensch sich tagtäglich um sein Überleben kümmern muss, stellt sich ihm die Sinnfrage nicht. Ich bin viel gereist und war unter anderem auch  in der Dominikanischen Republik. Dort habe ich enorme Armut gesehen und zugleich auch in viele lachende Gesichter geschaut. Dies war vor über zwanzig Jahren und damals hat mich das sehr erstaunt und dazu gebracht, das ich mich gefragt habe, warum das wohl so ist. Erst viele Jahre später habe ich  während eines Schweige-Retreats in Indien darauf Antworten gefunden.

Das Leid beträgt immer 100%

Das Leid unterteilt sich in drei große Kategorien – physisch, psychisch und geistig-seelisch. Es beträgt immer 100 %. Das heißt, Menschen die 80% Leid im physichen Bereich wie Armut und Krankheit erfahren, leiden weniger an psychischen Problemen oder gar am Weltschmerz.
In unseren Breitengraden hingegen leben die meisten Menschen im Wohlstand. Sie plagen überwiegend psychische Probleme, wie Ängste, Schuld- und Schamgefühle. Dabei wird die ursprüngliche Lebensfreude überlagert. Sie verlieren ihr Lachen und damit auch den Zugang zu ihrem Herz. Diese Form von Leid ist weitaus schwieriger zu bewältigen, weil bereits komplexer. Zu dieser Gruppe gehören auch die „Satten“ in unserer Gesellschaft. Ihre grundlegenden materiellen Bedürfnisse sind mehr als befriedigt. Sie haben ein gesichertes Einkommen und definieren sich zumeist über ihren Status. 


Dabei wissen Sie nicht, dass sie sich einen goldenen Käfig gebaut haben, indem sie lediglich die Verwalter ihres Hab und Guts sind. Damit sie sich auf den Weg in ihre Weiterentwicklung machen, muss ihnen das Leben manchmal schon einen gehörigen Schubs geben und oftmals braucht es auch die Schläge des Schicksals. Denn ein schockartiges Erlebnis erschüttert die äußere Schale, sodass hier Risse entsteht und das, was noch tief innen schlummert, Licht und Luft bekommt und sich über das Materielle hinaus zu entfalten beginnt. 


Vera F. Birkenbihl, die ich sehr schätze, wenngleich sie seit 2011 nicht mehr unter uns weilt, schrieb dazu: „Ein Mensch, der sich hauptsächlich um die Befriedigung seiner Statusbedürfnisse kümmern muss, hat noch nicht genügend Kraft sich selbst zu verwirklichen. Er „verwirklicht“ lediglich seine äußere Schale, gewissermaßen seine Verpackung.“

Die dritte Gruppe der Leidenden sind diejenigen, die mit dem Weltschmerz nicht fertig werden. Sie haben ihren Fokus zum einen so sehr auf die Ungerechtigkeiten und negativen Seiten des Lebens gerichtet, dass sie dadurch ständig andere und damit auch sich selbst richten und ohne es zu bemerken immer tiefer in die Resignation gleiten. Andererseits gehören auch jene zu dieser Gruppe, die vom Überfluss in den Überdruss gerutscht sind, weil ihnen alles selbstverständlich ist.


Ihre Identität ist stark begrenzt auf Ihr Denken und somit sind sie getrennt von ihrem Herzen und seinen Qualitäten wie Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe. Diese Gruppe stellt sich vermehrt die Frage nach dem Sinn des Lebens. Der Zweifel hat sie stark im Griff und sitzt anfangs oftmals zusammen mit dem Sarkasmus im Gedankenkarussell, das sich schneller und schneller dreht. Einige springen dabei ab und verlassen vorzeitig den Rummelplatz Leben. Andere drehen am Rad und in ihrem Aktionismus verlieren sich darin, bis sie eines Tages kraftlos und ausgebrannt ab Abgrund stehen und in die Leere ihres unerfüllten und sinnlosen Lebens blicken. 
Ein paar wenige finden die Kraft und den Mut für eine radikale Veränderung ihres Lebensstils und finden dadurch wieder zu sich selbst und zum Wesentlichen.

Antwort geben liegt in unserer Ver-Antwort-ung.

Den Sinn des Lebens für sich selbst zu erkennen, liegt in der Verantwortung und Aufgabe eines jeden einzelnen. Es gilt Antworten zu finden auf diese große essentielle Frage. Zugleich gilt es auch die individuellen Talente und Gaben zu entdecken und damit die Lebensauf-Gabe zu erfüllen. 


Diese Zeit der großen Umbrüche und des Wandels auf allen Ebenen unseres Lebens, dient hier in der westlichen Welt der Individuation des Menschen. Das heißt, dass sich die Menschen ihrer Individualität verbunden mit ihren einzigartigen Talenten und Gaben bewusster werden. Das geht einher damit, dass oftmals das alte Heimats- oder auch Zugehörigkeitsgefühl aufgegeben werden muss. Die Zuflucht und Geborgenheit, die vorher in der Identifikation mit der Masse gefunden wurde, muss jetzt vermehrt in sich selbst gefunden werden. In Zeiten, wo die äußeren Sicherheiten weg brechen, führt und das Leben vermehrt zu uns selbst.


Das wird am Beginn dieses langen Prozesses nicht erkannt. Zu groß ist die Angst vor Veränderung, die Angst die Kontrolle zu verlieren, die Angst Verluste zu erfahren und Niederlagen zu erleben. Dennoch dient jede Krise der Stärkung des Individuums, egal, welche schmerzvollen Erfahrungen auf diesem Weg gemacht werden. Rückblickend, wenn der Mensch nicht auf der Strecke liegen geblieben ist, wird das in aller Klarheit erkannt.

Das augenscheinlich Ungerechte verursacht der Verstand

Für den Verstand ergibt all das oftmals keinen Sinn. Und so denken viele, dass das Leben ungerecht und sinnlos ist. Dabei liegt es daran, dass der Durchmesser des Strohhalms, mit dem der Mensch auf das Leben schaut, viel zu klein ist, um die Größe und Großartigkeit der Schöpfung und des schöpferischen Werks zu erkennen.


Es braucht eine Erweiterung unseres Horizonts und einen umfassen-deren Blick auf uns selbst und das Leben und das geschieht, wenn wir uns in den Moment hinein entspannen und im Hier und Jetzt ankom-men. Indem wir weniger verstandesbezogen sind und stattdessen mehr Gewahrsein aus dem Herzen heraus praktizieren, erweitert sich unser Bewusstsein. In der bewussten Verbundenheit mit der Weisheit unseres Herzens gilt es die Sinnfrage zu stellen und zu unserer inneren Wahrheit zu finden.


Wir haben es in der Hand unserem Leben einen Sinn zu geben und uns danach auf – und auszurichten.
Fragen wir uns daher: 

  • Wobei geht mir das Herz auf? 
  • Was erfreut mich in meinem Leben?
  • Wofür bin ich dankbar? 
  • Welche Talente und Begabungen bringe ich mit, die mir nur allzu selbstverständlich sind?
  • Bei welchen Tätigkeiten vergesse ich Raum und Zeit?
  • Was macht mir soviel Freude, dass ich dafür bezahlen würde, um es tun zu dürfen? 
  • Mit welcher Gabe kann ich dem Leben und anderen Menschen dienen?

Warum ich schreibe

Was ist der Sinn meines Schreibens? Was ist mein Beweggrund? Nun, Schreiben ist eine Möglichkeit andere Menschen sehend und fühlend zu machen. Zugleich begegne ich mir selbst auf einer tieferen Ebene.
Durch mich, meine Seele, wirkt die Kraft der Erneuerung. Diese evolutionäre Kraft bringt mich dazu zu Kommunizieren und mittels meines Schreibens, Sprechens und auch Lehrens Impulse zu setzen und damit Menschen anzustoßen, sie zu berühren und zu bewegen.


Starre Ansichten und Einstellungen sind wie große Felsbrocken im Flussbett des individuellen Lebens und oftmals staut sich hier Treibholz und Unrat. Mit meinen Impulsen stoße ich an, sodass sich Grenzen weiten und das Leben im individuellen Erleben wieder fließt, von Augenblick zu Augenblick von Entwicklungsebene zu Entwicklungsebene – und all das in der unendlichen, ewigen Gegenwart.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit, wenn du bis hierher gelesen hast. Gerne lese ich deine Gedanken dazu im Kommentarfeld.
Bianka Maria

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Mein Weg zum Schreiben – zur Autorin 

Geschenktipp:

                                                                                                                                                                                                                                                Mein zweites Buch

„Einfach sein – 33 Impulse für Geist und Seele“

Es ist ein interaktives Mitmach-Buch für Menschen, die dem Sinn des Lebens näher kommen und dabei  Körper, Geist und Seele in die Balance bringen wollen.
Eingeteilt in eine der 4 große Kategorien
FREIHEIT – FREUDE – FÜLLE – FRIEDEN
beinhaltet jeder Impuls einen Frageteil, dazu Inspiration, Tipps und Übungen, viel Platz für eigene Notizen und ein Mandala zum Ausmalen.
Deshalb ist es ein sehr schönes Geschenk für sich selbst und auch für Menschen, die sich für Spiritualität, Achtsamkeit und Meditation interessieren und denen ihre Gesundheit, Entspannung und eine gute Balance im Leben wichtig sind.
Hier findest du all weiteren Informationen und einen Blick ins Buch.

Eine Antwort

  1. Wahre Gedanken ~ und trotzdem würde ich Sinn (des Lebens) und Zweck nicht einfach gleichsetzen. Denn ist das, was zweckfrei ist, also ohne die Intention des Um Zu, auch SinnFrei?
    In abgekürzter Beschreibung finde ich ‚Sinn des Lebens‘ in der relativ zweckfreien Betrachtung dieses Universums und seiner Schönheiten, wobei das dann dazu führt, mich als Teil davon zu fühlen, das wiederum zur Teilhabe, inklusive Verantwortung. Das kann dann durchaus in zweckorientierte Aktionen münden, auch in schriftlichem Ausdruck. Also alles gut! ☺️??
    Liebe Grüße