Kindheit heilen – Wie geht das nach Missbrauch und Gewalt?

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Ein schwieriges Thema: Vater und Mutter ehren

Die Aufforderung, „Vater und Mutter zu ehren“, ist eine tief verwurzelte kulturelle und religiöse Norm. Doch was geschieht, wenn diese Eltern zu Tätern werden, die körperliche und seelische Gewalt ausüben? Für viele Menschen, die solche traumatischen Erfahrungen gemacht haben, ist dieser Grundsatz schwer zu begreifen und noch schwieriger umzusetzen.

Bert Hellingers Ansatz und die Kontroverse

In den 1990er Jahren prägte Bert Hellinger die systemische Familienaufstellung. In seinen Aufstellungen ließ er Menschen vor den Stellvertretern ihrer gewalttätigen Eltern niederknien und Sätze sagen wie: „Ich habe es gerne getan und ich gebe dir die Ehre.“ Diese Praxis löste Verwirrung und Unverständnis aus. Wie konnte man jemandem Ehre erweisen, der so viel Leid verursacht hatte? 

Für viele war Hellingers Ansatz schwer nachzuvollziehen, und nicht wenige lehnten ihn ab. Denn wie kann man jemanden ehren, der nach heutigen Maßstäben für seine Taten im Gefängnis landen würde?

Die Grenze der Familienaufstellung

Die systemische Familienaufstellung hat ihre Berechtigung und kann viele Verstrickungen und Dynamiken in Familien aufzeigen. Doch in Fällen von schwerem Missbrauch und Gewalt stößt diese Methode an ihre Grenzen. Allein die Aufstellung reicht oft nicht aus, um die tief sitzenden, verletzten Anteile des inneren Kindes zu heilen. Die unterdrückten Gefühle von Wut, Trauer und Schmerz müssen ans Licht gebracht werden, bevor echte Heilung und Vergebung möglich sind.

Der Weg zur Heilung: Vergebung und Mitgefühl

Vergebung ist ein kraftvoller Schritt auf dem Weg zur Heilung, aber sie darf nicht erzwungen werden. Sie muss aus einem Prozess der Bewusstwerdung und Transformation heraus entstehen. Der erste Schritt ist, den Schmerz des inneren Kindes zuzulassen und ihm Raum zu geben. Erst danach kann Mitgefühl für die Eltern in deren eigenen Schicksal entwickelt werden.

Dieses Mitgefühl bedeutet nicht, die Taten gutzuheißen, sondern zu erkennen, dass auch die Täter oft Opfer ihrer eigenen Vergangenheit und Erziehung waren. Durch diesen Prozess kann man sich von den Lasten der Vergangenheit befreien und einen inneren Frieden finden.

Spirituelle Weiterentwicklung und innere Freiheit

Die Heilung von Kindheitstraumata öffnet die Tür zu tieferem spirituellen Wachstum. Indem wir die Wurzeln unseres Schmerzes klären, können wir uns mit unserer spirituellen Essenz verbinden und unsere wahre innere Freiheit erfahren. Dieser Prozess ist nicht einfach und erfordert Mut, aber er führt letztlich zu einem tiefen Frieden, der über das eigene Leben hinausgeht.

Fazit: Ein langer Weg, aber er lohnt sich

Den Eltern zu vergeben und sie zu ehren, trotz ihrer Taten, ist ein anspruchsvoller Weg, der nicht für jeden der richtige ist. Doch für diejenigen, die sich auf diesen Prozess einlassen, bietet er die Möglichkeit, tief verwurzelte Wunden zu heilen und spirituelle Freiheit zu erlangen. Es ist ein Weg der Transformation, der uns von der Last der Vergangenheit befreit und uns den Raum für eine erfüllte und friedvolle Zukunft eröffnet.

 

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Ich freue mich, dich kennenzulernen. 

Herzlichst, Bianka Maria Seidl