Nah- statt fernsehen
Wie sehr strengen wir uns alltäglich an. Wir hetzen von Termin zu Termin und lassen uns und unsere wesentlichen Bedürfnisse dabei oftmals völlig außer acht. Hauptsache wir erledigen das und das und das noch. Abends sind wir erschöpft und geschafft und zumeist immer noch nicht zufrieden. Denn der Verstand richtet sich auf das, was nicht geschafft wurde und lässt das andere außer acht.
Das bringt uns um die Würdigung dessen, was wir geschafft haben.
Statt es zu feiern, wie es in früheren Zeiten beim Feierabend üblich war, lässt sich der moderne Mensch auf´s Sofa fallen und entschwindet in eine virtuelle Welt innerhalb einer flachen, rechteckigen Scheibe. Er sieht fern, lässt sich unterhalten und schaltet dabei ab.
Dieses Fernsehen ist ein Wegschauen von sich selbst. Beim Fernsehen sucht der Mensch seinem eigenen Lebensfilm zu entkommen. Hier schlüpft er in die Rolle des Helden, erfährt sich hier stark und als Sieger über das Böse.
In seinem eigenen Lebensfilm hingegen stellt er sich seinen inneren Gegnern nicht. Diese kauern in den dunklen Räumen seines Unterbewusstseins, abgedrängt, verabscheut, verurteilt und geschmäht. Hier führen sie ein Schattenleben und schwingen machtvoll ihre Schwerter. Dabei verurteilt der Mensch seine Mitmenschen und vor allem sich selbst.
Sich den dunklen inneren Gesellen stellen
Würde er „nahsehen“, würde es ihm bewusst werden, dass diese inneren Gestalten nach Integration, nach Erlösung verlangen. Das nahe Hinschauen und Hinsehen gelingt am besten in einer Innenschau. Dabei schaltet der Mensch das Licht seiner Bewusstheit ein und kann so das, was im Dunkeln liegt und in ihm schaltet und waltet, erkennen. Hier liegt das wahre Heldentum der neuen Zeit.
Das Licht der Erkenntnis, der Selbsterkenntnis wirkt einem Laser gleich und holt dasjenige, das abgewandt vom Licht im Dunkeln existiert, ins Licht und damit auch in die Erlösung.
Den Dingen vertrauensvoll ihren Lauf lassen
Das Nahsehen erwirkt eine Nähe zu uns selbst und das hat viele Vorteile. Hier erfahren wir das, was uns wirklich unterhält während unserer Lebensreise und darüber hinaus. Eingebettet in das feine Gewebe Leben erfahren wir uns in unserer wahren Größe als Teil von etwas, das noch viel größer ist als wir. Wir erfahren wahre Zugehörigkeit und vor allem Geborgenheit und Sicherheit.
In diesem umfassenderen Bewusstsein unserer Selbst erfahren wir unsere Lebensreise im Alltag gelassener. Wir vertrauen uns dem an, was uns trägt und hält im Bewusstsein, dass alles was uns widerfährt unserem Wachstum und unserem Wohl dient. Hier mündet alles in ein tiefes Einverstanden sein mit sich selbst und den Erscheinungen der Welt, so dass wir den Dingen ihren Lauf lassen und uns stattdessen hinein entspannen in die Fülle der Schöpfung.
Daher schauen wir nah bei uns selbst, statt fern in illusionären Welten. Erlauben wir uns die auferlegte Strenge zu lockern, statt uns weiterhin im engen Korsett der selbstauferlegten Pflichten und Verantwortungen anzustrengen. Vertrauen wir uns immer öfters der Kraft an, die uns atmet und unser Herz schlagen lässt und genießen wir in solchen Momenten unsere Lebensreise als staunender und bewundernder Beifahrer.
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